In dieser Studie wurde untersucht, wie sich eine vollwertige, pflanzliche Ernährung (Whole-Food Plant-Based Diet, WFPBD) auf die Aufnahme spezifischer Nährstoffe – insbesondere Isoflavone, Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren – bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs auswirkt. Die Analyse erfolgte im Rahmen einer 8-wöchigen randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie.

Hintergrund

Eine WFPBD betont den Verzehr unverarbeiteter pflanzlicher Lebensmittel und minimiert den Konsum tierischer Produkte sowie verarbeiteter Nahrungsmittel. Frühere Forschungen legen nahe, dass eine solche Ernährung positive Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden und bestimmte Krankheitsverläufe haben kann. Allerdings gibt es begrenzte Daten darüber, wie sich eine WFPBD auf die Aufnahme spezifischer Nährstoffe bei Patienten mit metastasiertem Brustkrebs auswirkt.

Methodik

Die Teilnehmerinnen wurden zufällig entweder der Interventionsgruppe (WFPBD) oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Während die Kontrollgruppe ihre übliche Ernährung beibehielt, wurden den Teilnehmerinnen aus der WFPBD-Gruppe täglich 3 Mahlzeiten zur Verfügung gestellt. Die Nährstoffaufnahme wurde zu Beginn und am Ende der 8 Wochen mittels detaillierter Ernährungstagebücher erfasst. Die Analyse konzentrierte sich auf die Veränderungen in der Aufnahme von Isoflavonen, Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren.

Ergebnisse

  • Isoflavone: Die WFPBD-Gruppe zeigte einen signifikanten Anstieg der Isoflavonaufnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieser Anstieg ist wahrscheinlich auf den erhöhten Verzehr von sojabasierte Produkten zurückzuführen, die natürliche Quellen von Isoflavonen sind.
  • Omega-6-Fettsäuren: Es wurde ein signifikanter Rückgang der Omega-6-Fettsäureaufnahme in der WFPBD-Gruppe beobachtet. Dies könnte auf die Reduktion von verarbeiteten Lebensmitteln und bestimmten pflanzlichen Ölen zurückzuführen sein, die typischerweise hohe Mengen an Omega-6-Fettsäuren enthalten.
  • Omega-3-Fettsäuren: Die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren stieg in der WFPBD-Gruppe signifikant an. Dieser Anstieg könnte durch den vermehrten Konsum von Lebensmitteln wie Leinsamen, Chiasamen und Walnüssen erklärt werden, die reich an α-Linolensäure (ALA), einer pflanzlichen Omega-3-Fettsäure, sind.

Schlussfolgerungen

Die Einführung einer WFPBD führte bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs zu signifikanten Veränderungen in der Nährstoffaufnahme.

  • erhöhter Isoflavonkonsum: Dieser könnte potenziell positive Auswirkungen auf hormonabhängige Krebsarten haben, obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um diese Beziehung vollständig zu verstehen.
  • reduzierte Omega-6-Fettsäureaufnahme: Ein geringerer Konsum von Omega-6-Fettsäuren könnte entzündungshemmende Vorteile bieten, da ein hohes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 mit proinflammatorischen Zuständen in Verbindung gebracht wurde.
  • erhöhter Omega-3-Fettsäurekonsum: Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und könnten zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes beitragen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine WFPBD das Potenzial hat, das Nährstoffprofil von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs positiv zu beeinflussen. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um die langfristigen klinischen Auswirkungen dieser diätetischen Veränderungen auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität zu bewerten.

Der vollständige Artikel ist unter diesem Link abrufbar. 

Lee J, Campbell EK, Culakova E, Blanchard LM, Wixom N, Peppone LJ, Campbell TM. Changes in the consumption of isoflavones, omega-6, and omega-3 fatty acids in women with metastatic breast cancer adopting a whole-food, plant-based diet: post-hoc analysis of nutrient intake data from an 8-week randomized controlled trial. Front Nutr. 2024 Mar 21;11:1338392. doi: 10.3389/fnut.2024.1338392.