Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebs zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Sie gehen mit erheblichen Einschränkungen im Alltag und psychischen Belastungen einher. Durch das gesteigerte Potenzial einer pflanzenbasierten Ernährung, das Risiko einer schweren chronischen Erkrankungen zu lindern, steigt das Interesse daran, diese zur Prävention und zur Behandlung chronischer Erkrankungen einzubinden.
Das 2023 von Wang et al. veröffentlichte Review inklusive einer Meta-Analyse behandelt die Zusammenhänge einer pflanzenbasierten Ernährung und dem Risiko von Typ-2-Diabetes, kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs und Mortalität. Es fasst die derzeit zu diesem Thema veröffentlichten Studien zusammen und gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand.
Aus verschiedenen Datenbanken wurden insgesamt 76 prospektive Kohortenstudien ausgewählt, die den Zusammenhang zwischen der Einhaltung einer definierten pflanzlichen Ernährung und dem Auftreten der verschiedenen Erkrankungen und der Mortalität bei Erwachsenen thematisieren.
In der Mehrzahl der Studien wurden Fragebögen zur Verzehrshäufigkeit von Lebensmitteln verwendet, während wenige Studien ein 24-Stunden-Protokoll nutzen. Die Studien wiesen im Schnitt eine sehr gute Qualität auf, gemessen am Quality Assessment Tool for Observational Cohort and Cross-Sectional Studies. Zu den Einbußen in der Qualität der Studien zählten unter anderem geringe Begründung der Stichprobengröße, fehlende Messwiederholungen und keine Informationen zu Proband*innen, die aus den Studien vorzeitig ausgeschieden sind.
Eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung wurde durchgehend mit einem geringeren Risiko aller untersuchten Krankheiten in Verbindung gebracht.
Bei vereinzelten Ergebnissen bezüglich kardiovaskulären Erkrankungen war eine vornehmlich pflanzenbasierte Ernährung mit einem signifikant niedrigeren Risiko für koronare Herzkrankheit assoziiert, wohingegen sich kein Einfluss einer solchen Ernährungsweise auf das Risiko von Schlaganfall und Herzschwäche zeigte. Auch bei verschiedenen Krebsarten kam es zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bei Brustkrebs, Pankreaskrebs und Krebs im Verdauungstrakt wurde ein vermindertes Risiko bei pflanzenbasierter Ernährung beobachtet, nicht aber bei Dickdarm-, Leber-, Lungen-, Prostata- oder Magenkrebs.
Da pflanzenbasierte Ernährung typischerweise mit einer hohen Zufuhr gesunder pflanzlicher Lebensmittel (Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Obst, Gemüse etc.) einhergeht, die meist eine geringe Energiedichte aufweisen, hilft dies dabei, Übergewicht abzubauen sowie langfristig ein gesundes Gewicht zu halten. So kann übermäßiges Körperfett, das einen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes und andere chronische Erkrankungen darstellt, vermieden werden.
Pflanzliche Lebensmittel enthalten oft eine Vielzahl an Substanzen, die das Risiko des Auftretens chronischer Erkrankungen vermindern. So wirken ein hoher Ballaststoffgehalt, viele ungesättigte und weniger gesättigte Fettsäuren sich günstig auf die Cholesterinwerte aus. Sekundäre Pflanzenstoffe, wie Polyphenole, senken möglicherweise das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Außerdem werden pflanzliche Lebensmittel oft mit antikanzerogenen Eigenschaften in Zusammenhang gebracht, was möglicherweise auf anti-inflammatorische und antioxidative Effekte zurückzuführen sein könnte.
Neben den gesundheitlichen Aspekten wirkt sich eine pflanzenbasierte Ernährung aufgrund der geringeren Treibhausgasemissionen auch positiv in Bezug auf den Klimawandel aus. So sprechen die Autor*innen davon, dass sowohl durch einen verringerten Verzehr von tierischen Lebensmitteln, als auch durch die geringeren Treibhausemissionen bis 2050 mehrere Millionen Todesfälle vermieden werden können.
Die Publikation kann kostenlos über Pubmed heruntergeladen werden.
Quellen:
Wang, Y., Liu, B., Han, H., Hu, Y., Zhu, L., Rimm, E. B., Hu, F. B., & Sun, Q. (2023). Associations between plant-based dietary patterns and risks of type 2 diabetes, cardiovascular disease, cancer, and mortality – a systematic review and meta-analysis. Nutrition journal, 22 (1), 46. https://doi.org/10.1186/s12937-023-00877-2